Letzte Aktualisierung: 02.06.2022 (Aktualisierung eingestellt.)
Für eine Einschätzung der wirtschaftlichen und sozialen Lage in Folge der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus und der dadurch verursachten Erkrankung COVID-19 seit Frühjahr 2020 sind verlässliche Zahlen unabdingbar.
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg stellte 2020 für ein Dossier statistische Daten für die drei Themenbereiche Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft zusammen, die sich an konkreten Fragestellungen zur Corona-Situation orientieren und hier laufend aktualisiert werden.
Erstmals werden vorläufige Ergebnisse der Todesursachenstatistik ab dem Berichtszeitraum Januar 2020 veröffentlicht. Damit reagiert die Statistik auf den wachsenden Bedarf an aktuellen Zahlen in der Corona-Pandemie.
Ermöglicht wird dies durch die Auswertung vorläufiger Daten der Todesursachenstatistik zu ausgewählten Merkmalen, die die wichtigsten Diagnosegruppen und Einzeldiagnosen abbilden. Ein Fokus liegt dabei auf allen Sterbefällen im Zusammenhang mit COVID-19. Somit enthalten die Monatsberichte sowohl Sterbefälle, in denen COVID-19 die eigentliche Todesursache ist („an“ COVID-19 Verstorbene) als auch nachrichtlich jene Sterbefälle, bei denen COVID-19 eine Begleiterkrankung war („mit“ COVID-19 Verstorbene).
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Daten zur Übersterblichkeit
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg führt mit Fokus auf eine Corona-bedingte Übersterblichkeit seit Herbst 2020 laufende Sonderauswertungen der Sterbefallzahlen durch, deren Ergebnisse auf dieser Seite präsentiert werden. Eine Aktualisierung erfolgt wöchentlich.
Im Folgenden sehen Sie die Sterbefälle 2020/2021 im Vergleich zum Mittel der Sterbefälle in den Jahren 2016–2019. Ebenfalls in den Diagrammen enthalten sind die vom Robert Koch-Institut gemeldeten Corona-Sterbefälle.
Datenstand: 31.08.2021
Mit dem starken Rückgang der Corona-Todesfälle seit Beginn des Sommers 2021 wird das Übersterblichkeitsmonitoring des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg bis auf Weiteres eingestellt.
In Brandenburg lag 2020 bereits während der ersten Corona-Welle um die 15. Kalenderwoche (KW) und dann verstärkt ab der 46. KW in der zweiten Welle die Anzahl der gemeldeten Sterbefälle deutlich über der der Vorjahre. In Berlin konnte dieser Effekt erst in der zweiten Welle ab der 46. KW beobachtet werden.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) stellt täglich neue Zahlen zu Behandlungskapazitäten in der Intensivmedizin zur Verfügung – zum Beispiel die Anzahl freier und belegter Intensivbetten.
Diese Daten werden von den zugelassenen Krankenhausstandorten in regelmäßigen Abständen an das Intensivregister gemeldet. Durch zeitliche Verzögerungen bei den einzelnen Meldungen kann es zu Ungenauigkeiten in den Daten kommen, die das DIVI durch eine Betrachtung der Meldungen aus den letzten sieben Tagen ausgleicht. Die Daten der Zeitreihe können somit von den tagesaktuellen Daten abweichen. Auch die Einführung von Notfallreserven im August 2020 sowie die Veränderung des Schlüssels von Pflegekräften zu Patientinnen und Patienten im Februar 2021 haben Einfluss auf die Anzahl freier Intensivbetten.
Aufgrund der verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung von Covid-19 kam es ab dem 1. Quartal 2020 zu teils drastischen Rückgängen bei der Personenbeförderung mit Bussen und Bahnen im Liniennahverkehr in Berlin und Brandenburg. So ging die Zahl der Fahrgäste im Liniennahverkehr im 2. Quartal 2020 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum in Berlin um 53,3 % zurück. In absoluten Zahlen ausgedrückt war das ein Rückgang um 214 Mill. Personen auf ein Quartals-Rekordtief der letzten zehn Jahre von nur noch 188 Mill. Vom Vor-Corona-Niveau ist Berlin aktuell noch weit entfernt. In Brandenburg fiel die Abnahme der Fahrgastzahlen 2020 gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 weniger deutlich aus als in Berlin. Im 2. Quartal 2020 betrug der Rückgang im Vorjahresvergleich insgesamt 21,2 %. Das entspricht einem Rückgang um 6,6 Mill. auf 24,4 Mill. Personen. Seit dem 1. Quartal 2021 ist in Brandenburg ein Anstieg der Fahrgastzahlen gegenüber 2020 und 2019 zu verzeichnen.
Während des ersten Lockdowns (März bis Mai 2020) ist die Zahl der Straßenverkehrsunfälle deutlich zurückgegangen. In beiden Ländern betrug der Rückgang der Unfälle im April 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat rund 35 %. Im anschließenden Sommer näherten sich die Werte wieder dem Vor-Corona-Niveau. Die beginnende „zweite Welle“ und der zweite Lockdown (November 2020 bis März 2021) führten wieder zu einem Abflachen des Verkehrsunfallgeschehens, das ähnliche Werte erreichte wie im ersten Lockdown. 2021 näherten sich die Unfallzahlen in den Sommermonaten wieder dem Vor-Corona-Niveau. Die Verläufe der Unfallzahlen Berlins und Brandenburgs ähneln sich dabei sehr. Insgesamt sind die Rückgänge in Brandenburg über den gesamten Zeitraum betrachtet etwas schwächer ausgeprägt als in Berlin.
Von der Firma Apple bereitgestellte Daten ihres Kartendienstes zeigen das relative Anfragevolumen für Wegbeschreibungen in Berlin und Brandenburg im Vergleich zu einem Basisvolumen am 13. Januar 2020. Zu erkennen ist ein deutlicher Rückgang der Routenanfragen Anfang März, bereits vor der offiziellen Schließung der Lokale und Kultureinrichtungen. Besonders stark betroffen waren dabei die Anfragen für den öffentlichen Nahverkehr. Die Zunahme des relativen Anfragevolumens im Sommer gegenüber dem 13. Januar entspricht der normalen saisonalen Nutzung von Apple Maps. Die Linienunterbrechungen resultieren aus Datenlücken am 11. und 12. Mai 2020.
Im Vergleich zur Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 traf die Corona-Pandemie Berlins Wirtschaft härter. 2009 war die Wirtschaftsleistung um 1,1 % zurückgegangen. 2020 war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt 3,3 % niedriger als im Vorjahr.
Das Bruttoinlandsprodukt in Brandenburg sank 2020 nach ersten Berechnungen preisbereinigt um 3,2 % gegenüber 2019. Damit verzeichnete Brandenburgs Wirtschaft den geringsten Rückgang aller Bundesländer.
Deutliche Spuren hinterließen die Einschränkungen in den Dienstleistungsbereichen: Hier zeigte sich ein konjunktureller Einbruch gegenüber 2019 um 4,0 % in Berlin und 3,4 % in Brandenburg .
Die nur für Deutschland insgesamt berechneten Quartalswerte des BIP zeigen jedoch bereits für die zweite Jahreshälfte 2020 eine wirtschaftliche Wiederbelebung an.
Absagen von Großveranstaltungen und vor allem das Verbot der Vermietung zu touristischen Zwecken sorgten für starke Rückgänge im Berliner Beherbergungsgewerbe 2020. Mit 4,9 Mill. Gästen kamen genauso viele Gäste in die Hauptstadt wie im Jahr 2001. Die Zahl der Übernachtungen sank gegenüber dem Vorjahr um 64,0 %. 2021 wurden insgesamt 5,1 Millionen Gäste mit fast 14 Millionen Übernachtungen gezählt. Das sind 13,7 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Damit erreichte die Zahl der Übernachtungen das Niveau von 2003. Gegenüber dem Jahr 2019, in dem die Pandemie noch keine Rolle spielte, ging die Zahl der Übernachtungen um 59,1 Prozent zurück.
Mit 10,1 Mill. Übernachtungen meldeten die Brandenburger Beherbergungsbetriebe für 2020 knapp ein Drittel weniger als im Jahr 2019 und lagen damit auf dem Stand von 2008. 2021 wurden in Brandenburg 3,2 Millionen Gäste mit 10 Millionen Übernachtungen gezählt. Gegenüber dem Jahr 2019 ging die Zahl der Übernachtungen um 27,7 Prozent zurück und fielen auf das Niveau von 2007.
Das Berliner Beherbergungsgewerbe meldete gegenüber November 2019 Umsatzverluste von 37,8 Prozent. Die Gastronomie verzeichnete einen Rückgang um 31,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten die gastgewerblichen Unternehmen eine Umsatzsteigerung um 154,8 Prozent verbuchen.
Die gastgewerblichen Unternehmen in Brandenburg verbuchten gegenüber November 2019 Umsatzverluste von 22,9 Prozent. Das betraf die Beherbergung und die Gastronomie gleichermaßen. Verglichen mit November 2020 erzielte das Gastgewerbe 74,6 Prozent Umsatzzuwächse.
Zusätzlich zu den hier bereitgestellten Informationen möchten wir Sie mit Fokus auf die Corona-Pandemie noch auf folgende Internet-Angebote hinweisen.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei
Informationen zum Coronavirus (auch in leichter Sprache und Gebärdensprache)
Koordinierungszentrum Krisenmanagement
in Brandenburg
Informationsangebot zur Corona Pandemie (auch in leichter, einfacher und Gebärdensprache)
Robert-Koch-Institut (RKI)
Informationen zur COVID-19, Dashboard mit aktuellen Daten nach Kreisen
und Bundesländern
Bundesministerium für Gesundheit
Tagesaktuelle Informationen zum Coronavirus
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) e.V.
Krankenhausstandorte in Deutschland, die intensivmedizinische Behandlungskapazitäten vorhalten, differenziert in
low-care, high-care und ECMO-Versorgung
Bundesagentur für Arbeit
Statistische Arbeitsmarktgrößen, die den Einfluss der Corona-Pandemie
zeigen
Statistische Ämter des Bundes und der Länder
Regionalstatistische Ergebnisse im Zusammenhang
mit der Corona-Pandemie (auch als Karten aufbereitet)
Statistisches Bundesamt (Destatis)
Corona-Statistiken und Krisenmonitor
Weitere Informationen mit Regionalbezug finden Sie auch auf den Seiten der
anderen Statistischen Ämter der Länder.