Schwerpunkt

Auswirkungen des Ukraine-Krieges

Inwieweit die Menschen in der Hauptstadtregion die Folgen des Konflikts trifft, zeigen wir Ihnen auf dieser Themenseite.  Ausgehend vom aktuellen Ist-Zustand beleuchten wir – je nach Verfügbarkeit aktueller Daten – die Auswirkungen und Folgen in der Bevölkerung, in Bildungseinrichtungen, im Portemonnaie sowie in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Die Seite wird laufend aktualisiert.

Bevölkerung

Wie viele Menschen mit ukrainischer oder russischer Staatsangehörigkeit leben in der Hauptstadtregion, wieviele lassen sich in Berlin und Brandenburg nieder und wieviele nehmen soziale Leistungen in Anspruch?

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Wanderung: 2022 zogen gegenüber 2021 erneut mehr Menschen von Russland nach Berlin (6 333), während 893 Personen Berlin in Richtung Russland verließen. Im Saldo hatte Berlin eine Nettozuwanderung von 5440 Personen gegenüber Russland. Die Zuwanderung aus der Ukraine stieg im Jahr 2022 auf 50 792, während 4 360 Personen von Berlin in die Ukraine umzogen. Die Nettozuwanderung aus der Ukraine betrug im Saldo 46 432 Personen. Auch in Brandenburg sind die Folgen des Kriegsgeschehens in der Ukraine spürbar. Im Jahr 2022 war gegenüber dem Vorjahr eine höhere Nettozuwanderung aus Russland von 347 und aus der Ukraine von 26 307 Personen zu verzeichnen. 

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

ukrainische Staatsangehörige lebten
am 31.12.2022 in der Hauptstadtregion.

Einbürgerung: 2022 erhielten in Berlin 8 875 Personen und in Brandenburg 1 197 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft. Die 380 in Berlin und 107 in Brandenburg eingebürgerten Ukrainerinnen und Ukrainer leben seit durchschnittlich 14 Jahren in Deutschland. Aus der Russischen Föderation nahmen in Berlin 216 und in Brandenburg 22 Personen  die deutsche Staatsbürgerschaft an. Die meisten Einbürgerungen fanden nach § 10 Abs. 1 StAG (im Inland wohnhafte Ausländer mit einem Mindestaufenthalt von 8 Jahren in Deutschland) statt.

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
am Ort der Hauptwohnung in Berlin am 30.06.2023

Melderechtlich registrierte ukrainische Staatsangehörige

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Einwohnerregisterstatistik
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Einwohnerregisterstatistik

Die Zahl der ukrainischen Wohnbevölkerung in Berlin nahm im 1. Halbjahr 2023 weiter zu. Mit einem Zuwachs um 2.858 auf 60.353 Personen bildet sie die zweitstärkste ausländische Gruppe in der Stadt. Platz 1 nehmen weiterhin Staatsangehörige aus der Türkei mit 103.572 Personen (+2.247) ein.

Die Einwohnerregisterstatistik bereitet die Daten des Berliner Einwohnermelde­registers des Landesamtes für Bürger und Ordnungsangelegenheiten statistisch auf. Im Unterschied zur amtlichen Bevölkerungs­fortschreibung wird in der Einwohner­register­statistik eine stichtagsbezogene Bestandänderung im Register dargestellt. Somit ist eine Vergleichbarkeit mit den Daten der Bevölkerungs­statistik nicht gegeben.

* Zu Zwecken der Geheimhaltung erfolgt die Veröffentlichung der Ergebnisse unter Anwendung der 5er-Rundung. Der Insgesamtwert kann von der Summe der Einzelwerte abweichen.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
* Anteil in der ukrainischen bzw. russischen Bevölkerung in Berlin (Bevölkerungsstand: 31.12. des jeweiligen Jahres). Zu Zwecken der Geheimhaltung erfolgt die Veröffentlichung der Ergebnisse unter Anwendung der 5er-Rundung. Der Insgesamtwert kann von der Summe der Einzelwerte abweichen.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Bildung

Bildung ist grundlegend für die Zukunft eines Kindes, besonders in einem erst einmal fremden Land. Sie beginnt in jungen Jahren in der Kita und reicht bis zur beruflichen Bildung oder einem Studium. Wie ist die Bildungsbeteiligung von Personen mit ukrainischer und russischer Staatsangehörigerigkeit in unserer Region?

Auslastung der Kindertageseinrichtungen am 01.03.2021

Berlin: 91,1 %
Brandenburg: 88,8 %

Bildungsinländer sind ausländische Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben haben.

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
* Bildungsinländer sind ausländische Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland, aber nicht an einem Studienkolleg erworben haben.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
* Bildungsinländer sind ausländische Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland, aber nicht an einem Studienkolleg erworben haben.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Preise

Die Preise steigen. Begonnen mit der Corona-Pandemie dreht sich die Preisspirale unter dem Druck der Ukraine-Krise unaufhörlich weiter. Wir merken es u.a. an der Supermarktkasse und an der Zapfsäule. Welche Produkte sind besonders betroffen? Wie stark ist die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr?

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Im August 2023 erhöhten sich die Verbraucherpreise im Vergleich zum August 2022 in Berlin um 6,3 % und in Brandenburg um 7,1 %. Ohne Nahrungsmittel und Energie lag die Teuerung in Berlin bei 4,9 % und in Brandenburg bei 6,5 %. Gegenüber Juli 2023 stiegen die Verbraucherpreise in Berlin um 0,3 % und in Brandenburg um 0,7 %.

Die Preise für Energie stiegen im August 2023 in Berlin um 16,6 % und in Brandenburg um 7,8 %. Die Preise für leichtes Heizöl fielen in Berlin um 26,4 % und in Brandenburg um 26,6 %. Günstiger als im Vorjahresmonat war in beiden Ländern Gas – in Berlin mit einem Rückgang um 4,2 %, in Brandenburg um 3,5 %. 

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Durchschnittliche Tagespreise an öffentlichen Tankstellen stellt das Statistische Bundesamt im Dashboard Deutschland bereit.

Energie

Wie setzt sich die Energieversorgung in der Haupstadtregion zusammen? Wie hoch ist der Anteil erneuerbarer Energien in beiden Ländern? 

¹ Sitz der einspeisenden Anlagen
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromeinspeisung 
in das Stromnetz im Dezember 2022

Berlin: 2,6 %
Brandenburg: 40,9 %

Anteil von Gas bei der Stromeinspeisung
in das Stromnetz im Dezember 2022

Berlin: 72,6 %
Brandenburg: 6,8 %

¹ Sitz der einspeisenden Anlagen
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Die Nettowärmeerzeugung ist die gemessene nutzbare Wärme, die in einer Berichtszeit von einer Wärme­erzeugungsanlage (Heizwerks- oder Kraftwerksprozess) an Endverbraucher abgegeben wurde. 

In Berlin lag sie im Dezember 2022 bei 1 429 GWh. Erdgas hatte dabei einen Anteil von 70,9 %. In Brandenburg lag der Gas-Anteil bei 32,9 %.

Wirtschaft

Vor allem energieintensive Wirtschaftszweige spüren die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl oder Gas. Unterbrochene Lieferketten, ausgefallene Ernten, steigende Produktionskosten machen der Industrie, dem Handel und vielen anderen Branchen in der Region zu schaffen. Wieviele Meschen arbeiten in Wirtschaftszweigen, die viel Energie benötigen? Und wie sieht es mit der Versorgung mit Gütern aus?

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Für die Wirtschaftsabteilung "Kokerei und Mineralölverarbeitung" sind die Werte unbekannt oder geheim zu halten.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Für die Wirtschaftsabteilung "Kokerei und Mineralölverarbeitung" sind die Werte unbekannt oder geheim zu halten.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Quelle: Statistisches Bundesamt
Quelle: Statistisches Bundesamt

Der Berliner Außenhandel legte im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei den Importen um 18,2 % zu und erreichte einen Wert von 9,9 Mrd. EUR. Die Exporte gingen mit –0,4 % leicht zurück und lagen bei einem Wert von 8,1 Mrd. EUR. Die Ausfuhren nach Russland gingen um 44,5 % zurück und die Einfuhren um 71,5 %. Die Exporte Richtung Ukraine sanken um 15,1 %, die Importe stiegen um 28,0 %. In Brandenburg stiegen die Ausfuhren um 2,6 % auf 8,8 Mrd. EUR. Die Einfuhren gingen hingegen um 2,9 % auf 12,2 Mrd. EUR zurück. Vor allem die Importe aus Russland brachen um 97,9 % ein. Die Exporte nach Russland stiegen um 19,8 %. Im Handel mit der Ukraine stiegen die Ausfuhren um 7,3 % und die Einfuhren sanken um 5,8 %.


Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Pressemitteilungen zum Thema

Wie kann ich helfen?

Ich möchte selbst etwas tun!

... im Ukraine Ankunftszentrum TXL ehrenamtlich helfen: 
https://wirhelfenberlin.de/ukraine

... in Berlin ehrenamtlich unterstützen:
www.berlin.de/ukraine/helfen/

... in Brandenburg ehrenamtlich helfen: 
landesregierung-brandenburg.de

Weitere Informationen

... des Statistischen Bundesamtes (Destatis):
www.destatis.de/DE/Im-Fokus/Ukraine/_inhalt.html

... der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder:
www.statistikportal.de/de/themenseite-ukraine