Geburtenrückgang setzt sich fort
In Brandenburg wurde 2024 der zweithöchste Sterbeüberschuss seit der Wiedervereinigung erreicht....
Pressemitteilung Nr. 104
Die Hauptstadt verzeichnete in der Geburtenstatistik 2024 einen geringen Geburtenrückgang von 1,1 %. Über das Jahr verteilt wurden 33.749 Kinder geboren, 371 weniger als noch im Jahr zuvor. Gleichzeitig sind 37.686 Berlinerinnen und Berliner verstorben, was einem Rückgang von 787 Personen bzw. 2,0 % entspricht. Berlin hat damit das dritte Jahr in Folge einen Sterbeüberschuss (3.937 Personen), teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Durch den Rückgang der Geburten bei gleichzeitigem Anstieg der Frauen im gebärfähigen Alter insgesamt – berechnet mit der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis Zensus 2022 – ging die Geburtenneigung in Berlin weiter zurück. Die zusammengefasste Geburtenziffer lag bei 1,20 Kindern je Frau im gebärfähigen Alter zwischen 15 und 45 Jahren (2023: 1,23). Die zusammengefasste Geburtenziffer der deutschen Frauen im gebärfähigen Alter sank 2024 auf 1,03 Kinder je Frau (2023: 1,07). Niedriger lag die Geburtenneigung der deutschen Frauen zuletzt im Jahr 1995. Bei den ausländischen Frauen sank ebenfalls die durchschnittliche Kinderzahl je Frau, lag allerdings mit 1,59 Kindern je Frau (2023: 1,63) noch deutlich über dem Gesamtschnitt.
Das Durchschnittsalter der Mütter bei Geburt ihres Kindes lag bei 32,2 Jahren. Frauen, die ihr erstes Kind zur Welt brachten, waren im Schnitt 31,2 Jahre alt. Beim zweiten Kind lag das Durchschnittsalter der Mütter bei 33,0 Jahren.
Sterbefälle auf gleichbleibend hohem Niveau
2024 starben in Berlin 37.686 Menschen. Das waren rund 2,0 % oder 787 Personen weniger als im Vorjahr. Die Sterbewahrscheinlichkeit wächst mit voranschreitendem Alter. Somit blieben die Sterbefälle der ab 85-Jährigen auf hohem Niveau (14.635). Gegenüber dem Vorjahr sind die Sterbefälle unter Säuglingen (112) um 13 % und den 15- bis unter 25-Jährigen (104) um 27 % gestiegen. Gesunken ist die Anzahl der Sterbefälle bei den 50- bis unter 55-Jährigen (616) um 15 % und bei den 30- bis unter 35-Jährigen (115) um 10 %.
Bezirk Mitte mit den meisten Geburten – die meisten Sterbefälle in Steglitz-Zehlendorf
Die meisten Neugeborenen wurden in Mitte (3.659) und Pankow (3.568) begrüßt. Die wenigsten Geburten zählten Steglitz-Zehlendorf (2.109), Reinickendorf (2.353) sowie Spandau (2.534). Wobei Spandau, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, die meisten Geburten verzeichnete, Steglitz-Zehlendorf auch dann die wenigsten. Die Bezirke Mitte (+1.087), Friedrichshain-Kreuzberg (+824) und Pankow (+73) erzielten 2024 einen Geburtenüberschuss gegenüber den Sterbefällen.
Die Frauen, die 2024 ein Kind zur Welt brachten, waren in Marzahn-Hellersdorf am jüngsten. Hier lag das Durchschnittsalter der Mütter bei 30,4 Jahren. In Friedrichshain-Kreuzberg waren die Mütter mit durchschnittlich 33,8 Jahren am ältesten.
Die meisten Sterbefälle verzeichneten die Bezirke Steglitz-Zehlendorf (3.797), Charlottenburg-Wilmersdorf (3.558) und Tempelhof-Schöneberg (3.515). Den höchsten Sterbeüberschuss erreichten die Bezirke Steglitz-Zehlendorf (–1.688) und Reinickendorf (–901).
Anzahl der Eheschließungen weiterhin auf historischem Tiefstand
11.243 Ehen wurden 2024 in Berlin geschlossen – ein Rückgang um 1,6 % (–186). Das waren seit 1991 die wenigsten Eheschließungen. Mehrheitlich fand die Eheschließung zwischen Mann und Frau (94 %) statt und knapp 6 % zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern bzw. Umwandlungen einer Lebenspartnerschaft zur Ehe. Bei knapp Dreiviertel (73,3 %) aller Eheschließungen besaßen beide Eheleute die deutsche Staatsangehörigkeit, bei weiteren 22,6 % eine Person eine ausländische Staatsangehörigkeit. Bei 4,1 % der Eheschließungen hatten beide Eheleute eine nicht deutsche Staatsangehörigkeit. Die 30- bis unter 40-Jährigen, gefolgt von den 20- bis unter 30-Jährigen, gingen am häufigsten den Bund der Ehe ein. Besonders beliebt waren Eheschließungen in den Monaten Mai, August und September.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/bevoelkerung/demografie/geburten-sterbefaelle-eheschliessungen, im Detail im Statistischen Bericht A II 1-j.
Hinweis: Im Rahmen der Bevölkerungsstatistik werden die Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle (Bewegungsstatistiken) erfasst, plausibilisiert und monatlich ausgewertet. Berücksichtigt werden alle registrierten Personenstandsfälle, die fortlaufend von den Standesämtern übermittelt werden. Im Unterschied dazu stammen die in der Einwohnerregisterstatistik ermittelten Geburten und Sterbefälle aus einem Melderegisterabzug, der stichtagsbezogen zweimal im Jahr erfolgt. Die unterschiedlichen Methoden führen zu einer Abweichung der Bewegungsdaten.
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