Pressemitteilung Nr. 266

Im Jahr 2020 wurden in der Hauptstadtregion insgesamt 9 605 Ehen geschieden. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, bedeutet das für Berlin im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 449 Scheidungen bzw. 7,6 Prozent und für Brandenburg einen Rückgang um 268 Scheidungen bzw. 6,1 Prozent.

Der vorübergehende Anstieg der Zahl der jährlichen Ehescheidungen hat sich in 2020 nicht fortgesetzt. In Berlin wurden insgesamt 5 449 Ehen und in Brandenburg 4 156 Ehen geschieden. Ein Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lässt sich nicht ableiten, da zum einen die Gerichte nur eingeschränkt arbeitsfähig waren und zum anderen die Paare mit Scheidungswunsch meist das Trennungsjahr einhalten müssen. In Berlin wurden 67,1 Prozent und in Brandenburg 81,4 Prozent der Ehen nach einjähriger Trennung geschieden.

Lange Ehezeit schützt nicht vor Scheidung

In Berlin waren 773 der geschiedenen Paare 25 oder mehr Jahre verheiratet. In Brandenburg waren es 719 Paare. Das entspricht in etwa dem Niveau der Vorjahre. In Berlin wurden 52,9 Prozent und in Brandenburg 52,7 Prozent aller Scheidungen von der Frau beantragt.

Von Scheidung betroffene Kinder

Von den in Berlin geschiedenen Ehen waren 4 038 Kinder direkt betroffen, in Brandenburg 2 869 Kinder. Mit einem Anteil von 46,9 Prozent in Berlin und 44,1 Prozent in Brandenburg ist in beiden Bundesländern der Anteil der Scheidungen mit minderjährigen Kindern in den letzten Jahren annähernd gleich geblieben.

Gleichgeschlechtliche Ehen

Seit dem 1. Oktober 2017 dürfen auch Menschen gleichen Geschlechtes heiraten. 2020 betrafen in Berlin 1,1 Prozent und in Brandenburg 1,2 Prozent aller Scheidungen gleichgeschlechtliche Ehepaare. Insgesamt wurden in Berlin und Brandenburg 110 Ehen gleichgeschlechtlicher Partner geschieden.