Eine Tätigkeit, vier Verdienststufen: die Anforderungsniveaus
Nicht jede Tätigkeit innerhalb eines Berufsfeldes erfordert die gleiche Qualifikation. Daher wird in der Statistik häufig nach Anforderungsniveaus unterschieden.
Bei der Analyse von Verdiensten können Unterschiede auftreten, die auf den ersten Blick verwirren. Ein häufiger Grund dafür ist die Berücksichtigung von Sonderzahlungen. Warum gibt es zwei unterschiedliche Werte, wie werden sie berechnet und wann ist welcher Wert aussagekräftiger?
Der feste monatliche Bruttoverdienst eines in Vollzeit beschäftigten Mitarbeiters im Bereich Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen in Brandenburg betrug im April 2024 insgesamt 3.993 EUR. Doch in der Statistik taucht auch eine andere Zahl auf: 4.571 – sein Verdienst mit Sonderzahlungen. Wie kommt dieser Unterschied zustande, und was sagen diese Zahlen aus?
Der Unterschied zwischen den beiden Zahlen erklärt sich durch Sonderzahlungen. Sonderzahlungen umfassen zusätzliche Beträge, die über den regulären Monatsverdienst hinausgehen. Dazu zählen einmalige Zahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, aber auch regelmäßig anfallende Zuschläge. Insbesondere Nacht- und Wochenendarbeit oder Feiertagsdienste werden in vielen Branchen mit Aufschlägen vergütet.
Im Fall unseres Mitarbeiters in der Autoindustrie ist das Grundgehalt von 3.993 EUR fix, unabhängig von den Arbeitszeiten. Doch durch Zuschläge, etwa für Nacht- und Wochenenddienste, kann das tatsächliche Einkommen spürbar höher ausfallen. Dadurch ergibt sich ein Betrag von 4.571 EUR, der seinen tatsächlichen Verdienst abbildet.
Die Wahl des passenden Verdienstes hängt davon ab, welche Fragestellung beantwortet werden soll. Möchte jemand wissen, wie viel Geld er jeden Monat sicher erhält, also unabhängig von Zuschlägen oder einmaligen Zahlungen, ist der Wert ohne Sonderzahlungen relevant. Dieser Verdienst bildet die Grundlage der monatlichen Planung und zeigt, was regelmäßig auf dem Konto landet.
Wenn jedoch der tatsächliche Verdienst betrachtet werden soll, also inklusive aller Zuschläge und Sonderzahlungen, ist die Zahl von 4.571 EUR aussagekräftiger. Dieser Wert berücksichtigt die finanzielle Anerkennung für Schichtarbeit und andere Zusatzleistungen des Arbeitgebers.
Besonders in Branchen, in denen Schichtarbeit üblich ist, spielen diese Zuschläge eine wichtige Rolle. Sie machen oft einen erheblichen Teil des Gesamtverdienstes aus und können die Verdienststatistik je nach Berechnungsgrundlage stark beeinflussen. Es gibt aber auch Branchen, in denen die Zuschläge kaum eine Rolle spielen. In diesen Fällen ist der Unterschied zwischen den beiden Verdienstwerten – mit und ohne Sonderzahlungen – meist deutlich geringer.
Die Verdienststatistik zeigt, wie unterschiedlich ein und derselbe Verdienst betrachtet werden kann. Für unserem Mitarbeitenden erklärt sich der Unterschied zwischen 3.993 EUR und 4.571 EUR aus der Berücksichtigung von Sonderzahlungen wie Nacht- und Wochenendzuschlägen sowie zusätzlichen Leistungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld.
Statistiken wie diese bieten Orientierung im Datendschungel, wenn man versteht, wie sie zustande kommen. Der Wert ohne Sonderzahlungen zeigt die Basis des regelmäßigen Einkommens, während der Wert mit Sonderzahlungen ein vollständiges Bild des Jahresverdienstes liefert.
Die Reihe „Statistik erklärt“ hilft dabei, die passenden Zahlen für jede Fragestellung zu finden – sei es bei der Analyse der monatlichen Einkünfte oder des Gesamtverdienstes. So werden die Daten zu einem Werkzeug, das klare und fundierte Entscheidungen ermöglicht.
Methodischer Hinweis: Bei den Monatsverdiensten handelt es sich um Bruttomonatsverdienste ohne Sonderzahlungen im Referenzmonat April.
Verdienste
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