Reallohnanstieg in Berlin und Brandenburg
Im 1. Quartal 2025 sind die Reallöhne im Vergleich zum Vorjahresquartal in Berlin um 2,1 % und in Brandenburg um 2,0 % gestiegen.
Pressemitteilung Nr. 103
Die Mindestlohnkommission hat im Juni 2025 ihre Empfehlung zur Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns vorgelegt. Eine aktuelle Schätzung auf Basis der Verdiensterhebung 2024 zeigt, dass in Berlin 19,2 % und in Brandenburg 24,7 % aller bezahlten Beschäftigungsverhältnisse profitieren könnten, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Die unterste Lohngrenze soll nach den aktuellen Vorschlägen der Mindestlohnkommission in zwei Stufen angehoben werden. Zum 1. Januar 2026 soll der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 EUR pro Stunde steigen, ein Jahr später auf 14,60 EUR. Von dieser Erhöhung sollen Millionen Beschäftigte in Deutschland profitieren. Wie groß die Zahl der betroffenen Jobs tatsächlich sein könnte, zeigt eine Schätzung auf Grundlage der Verdiensterhebung 2024.
In Berlin gab es im April 2024 etwa 1,77 Millionen Jobs, in Brandenburg 959.000. Dabei handelt es sich um alle bezahlten Beschäftigungsverhältnisse, die Menschen dort ausüben – egal, ob jemand einen oder mehrere Jobs hat. Gezählt werden also die einzelnen Beschäftigungen, nicht die Personen. Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Minderjährige sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Betroffene Jobs in Berlin und Brandenburg
Wenn im Januar 2026 die erste Stufenanpassung kommen würde, würden in Berlin über 270.000 Beschäftigungsverhältnisse einen Verdienstanstieg verzeichnen, in Brandenburg etwas mehr als 180.000. Bei der zweiten Erhöhung auf 14,60 EUR erhöht sich die Zahl der Jobs in Berlin um weitere 67.000 und in Brandenburg um weitere 56.000.
Somit würden nach der zweiten Stufenerhöhung geschätzt etwa ein Fünftel der Berliner Jobs und etwa ein Viertel der Brandenburger Jobs von der Mindestlohnerhöhung profitieren.
der Berliner Jobs würden ab 2027 von der Mindestlohnerhöhung profitieren.
Jobs in Brandenburg würden ab 2027 von der Mindestlohnerhöhung profitieren.
Deutschlandweiter Vergleich
Deutschlandweit könnten zum Januar 2027 der Schätzung nach 21,1 % der Beschäftigungsverhältnisse von der Mindestlohnerhöhung profitieren, das sind 8,28 Millionen Jobs. In Westdeutschland könnte jeder fünfte Job und in Ostdeutschland jeder vierte Job profitieren.
Methodische Hinweise
Die Schätzung basiert auf dem Referenzmonat April 2024 der Verdiensterhebung. Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Minderjährige sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Bei der Berechnung des Bruttostundenverdienstes wurden Sonderzahlungen, Überstundenvergütung und Zuschläge sowie die bezahlten Überstunden nicht berücksichtigt.
Im 1. Quartal 2025 sind die Reallöhne im Vergleich zum Vorjahresquartal in Berlin um 2,1 % und in Brandenburg um 2,0 % gestiegen.
4.190 EUR in Berlin, 3.500 EUR in Brandenburg – so hoch lagen im April 2024 die mittleren Bruttomonatsverdienste von Vollzeitbeschäftigten.
Der Gender Gap Arbeitsmarkt lag 2024 in Berlin bei 24 % und 19 % in Brandenburg.