Gender Gap Arbeitsmarkt: Berlin und Brandenburg verteidigen Spitzenpositionen
Der Gender Gap Arbeitsmarkt lag 2024 in Berlin bei 24 % und 19 % in Brandenburg.
Pressemitteilung Nr. 81
4.190 EUR in Berlin, 3.500 EUR in Brandenburg – so hoch lagen im April 2024 die mittleren Bruttomonatsverdienste von Vollzeitbeschäftigten. Auch die Unterschiede zwischen hohen und niedrigen Löhnen zeigen sich deutlich, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt.
Von der Mitte aus betrachtet: die Medianverdienste insgesamt
Wird der gesamte Arbeitsmarkt ohne Auszubildende betrachtet ergibt sich für Berlin ein mittlerer Bruttomonatsverdienst von 3.375 EUR. Zugrunde lagen rund 1,78 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. In Brandenburg ergibt sich ein Medianwert von 2.935 EUR – bei insgesamt 965.000 Beschäftigungsverhältnissen.
Von der Mitte zu den Rändern: die Lohnspreizung
Besonders deutlich zeigen sich die Unterschiede zwischen hohen und niedrigen Stundenlöhnen: 10 % der Berliner Beschäftigten erhielten höchstens 13,18 EUR pro Stunde, die bestverdienenden 10 % mindestens 40,78 EUR – das entspricht dem Dreifachen.
In Brandenburg fiel die Lohnspreizung geringer aus als in Berlin: Die untersten 10 % verdienten 12,73 EUR pro Stunde, während die obersten 10 % auf mindestens 32,47 EUR und damit das Zweieinhalbfache kamen.
Die ganze Bandbreite der Stundenlöhne: die Verdienstverteilung
Die Verdienstverteilung in Berlin zeigt eine starke Konzentration im unteren und mittleren Stundenlohnbereich:
Auch in Brandenburg liegt der Fokus auf den unteren und mittleren Lohngruppen
Methodische Hinweise
Bei den Angaben handelt es sich um Ergebnisse der Verdiensterhebungen 2024 zum Berichtsmonat April. In der Verdiensterhebung werden mit Hilfe einer geschichteten Stichprobe Angaben von 6.000 Betrieben in Berlin und Brandenburg zu Verdiensten und Arbeitszeiten von abhängig Beschäftigten erhoben.
Die Bruttostundenverdienste und Bruttomonatsverdienste sind ohne Sonderzahlungen. Alle Werte beziehen sich auf den Referenzmonat April des jeweiligen Jahres.
Bei der Lohnspreizung wird das Verhältnis zwischen dem 9. und dem 1. Dezil der Bruttostundenverdienste gemessen. Dezile teilen die Beschäftigten in zehn gleich große Gruppen: Das 1. Dezil markiert somit die Geringverdiener. Es enthält die 10 % der Beschäftigten, die am wenigsten verdient haben. Beim 9. Dezil sind die 10 % der Beschäftigungsverhältnisse, die am meisten verdient haben.
Datenangebot
Weitere Ergebnisse der Verdiensterhebung finden Sie im neu veröffentlichten Statistischen Bericht 2024 unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/gesellschaft/arbeit/verdienste.
Infobox
Die Betrachtung der Verdienste von Vollzeitbeschäftigten bietet eine wichtige Orientierung – sie machen den Großteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse aus. Gleichzeitig bildet diese Gruppe jedoch nicht die gesamte Arbeitswelt ab. Ein vollständigeres Bild der Einkommensverhältnisse zeigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ohne Auszubildende. Auszubildende wurden bewusst ausgenommen, da ihre Verdienste nicht mit regulären Löhnen vergleichbar sind.
Ein Medianwert bedeutet, dass die Hälfte der Beschäftigten mehr verdiente, die andere weniger. Er sagt jedoch nichts darüber aus, wie stark die Verdienste um diesen Mittelpunkt herum streuen. Hier bietet die Lohnspreizung zusätzliche Einsicht. Sie misst die Lohnungleichheit zwischen den best- und den geringverdienenden 10 % der Beschäftigten.
Der Gender Gap Arbeitsmarkt lag 2024 in Berlin bei 24 % und 19 % in Brandenburg.
Die Reallöhne sind 2024 - im Vergleich zu 2023 - in Berlin um 4,5 % und in Brandenburg um 2,9 % gestiegen.
In Berlin verdienten Arbeitnehmerinnen durchschnittlich 10 % weniger als ihre männlichen Kollegen, in Brandenburg waren es 2 %....