Anstieg bei Verfahrensanzahl und Höhe der Forderungen
Im Land Brandenburg wurden 2024 insgesamt 3.249 Insolvenzverfahren gegen Übrige Schuldner beantragt. Das waren 205 Verfahren mehr als 2023.
Pressemitteilung Nr. 236
Nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg wurden im 1.
Halbjahr 2021 im Land Brandenburg 128 Insolvenzverfahren gegen
Unternehmen registriert. Das waren 33,7 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum. Die voraussichtlichen Forderungen verringerten sich
um 68,7 Prozent auf 39,0 Mill. EUR.
Mehr als drei Viertel der beantragten Insolvenzverfahren gegen Unternehmen (98 Fälle) kamen zur Eröffnung. In 30 Fällen reichte das Vermögen der Schuldner nicht einmal zur Deckung der Verfahrenskosten. Hier kam es zur Abweisung mangels Masse.
Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen
Die meisten Unternehmensinsolvenzen wurden im Berichtszeitraum für das Baugewerbe mit 30 Verfahren und offenen Rechnungen in Höhe von 3,5 Mill. EUR registriert. Im Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz gab es 22 Unternehmenszusammenbrüche mit Gläubigerforderungen in Höhe von 3,0 Mill. EUR. Im Wirtschaftsbereich Verkehr und Lagerei waren 18 insolvente Unternehmen zu verzeichnen. Die offenen Forderungen beliefen sich hier auf 2,2 Mill. EUR. Die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung führten mehr als die Hälfte der insolventen Unternehmen (68 Fälle). Als Einzelunternehmen waren 48 verschuldete Firmen tätig gewesen. Insgesamt 66 der von Insolvenz betroffenen Unternehmen konnten sich keine acht Jahre am Markt halten. Darunter befanden sich 27 Unternehmen, deren Gründung nicht länger als drei Jahre zurück lag.
Unternehmensinsolvenzen nach Regionen
Im 1. Halbjahr 2021 wurden mit 26 Verfahren die meisten Unternehmenszusammenbrüche im Landkreis Potsdam-Mittelmark gezählt. Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich hier auf 4,5 Mill. EUR. 14 insolvente Unternehmen mit Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 2,0 Mill. EUR gab es im Landkreis Dahme-Spreewald. Sowohl in den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße als auch in den kreisfreien Städten Cottbus und Frankfurt (Oder) wurden jeweils weniger als drei Verfahren gemeldet.
Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
Effekte auf das Insolvenzgeschehen, die mit der Änderung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zusammenhängen, sind in der Statistik nur mit einem erheblichen Zeitverzug zu beobachten. Dies liegt unter anderem an der regulären Bearbeitungszeit von der Beantragung bis zur Eröffnung eines Verfahrens beim Insolvenzgericht. Darüber hinaus wirken die Soforthilfemaßnahmen des Bundes und der Länder sowie die im März 2020 in Kraft getretene Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 30. September 2020 für zahlungsunfähige und bis zum 30. April 2021 für überschuldete, staatliche Hilfsprogramme in Anspruch nehmende Unternehmen, deren Insolvenzreife auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruht, derzeit noch stark verzögernd auf das Insolvenzgeschehen.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/insolvenzen, im Detail in den statistischen Berichten Kennziffer D III 1 + D III 2.
Insolvenzen
Insolvenzen
Im Land Brandenburg wurden 2024 insgesamt 3.249 Insolvenzverfahren gegen Übrige Schuldner beantragt. Das waren 205 Verfahren mehr als 2023.
In Berlin wurden 2024 insgesamt 4.551 Insolvenzverfahren gegen Übrige Schuldner beantragt. Das waren 248 Verfahren bzw. 5,8 % mehr als im Jahr zuvor.
In Berlin wurden 2024 insgesamt 2.092 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen beantragt. Das waren 445 Fälle bzw. 27,0 % mehr als im Vorjahr.