28.11.2022
Interview mit Maria Weber und Christian Unger vom Spargelhof Klaistow
„Spargel gilt eher als Luxusgut.“

Was macht den Beelitzer Spargel einzigartig und welche Bedingungen brauchen Sie für eine gute Ernte?
Der Beelitzer Spargel wird im sogenannten Beelitzer Sander angebaut. Dieser ist ein sehr mineralischer Boden. Man sagt, dass die Mineralien den Geschmack des Spargels ausmachen. Für eine gute Ernte wird ein zeitiges Frühjahr benötigt, alsoFrühjahrssonne, ausreichend Niederschläge, wenig Starkwinde und motivierte Erntehelferinnen und -helfer in ausreichender Zahl.
Die moderne Landwirtschaft wird mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Stichwort Klimawandel, Mindestlohn oder Corona-Pandemie. Wie schätzen Sie in diesem Spannungsfeld die Zukunft des ökologischen Anbaus in Brandenburg ein? Welche positiven oder negativen Entwicklungen sind nach Ihrer Einschätzung zu erwarten?
Klimawandel betrifft uns wie alle anderen Landwirte auch. Der Spargelanbau erfordert allerdings erhebliches Zusatzwasser, was durch die angespannte Klimasituation noch verstärkt wurde. Zudem kommt noch die Energiekrise dazu.
Die steigenden Produktionskosten machen die nächste Spargelsaison nicht einschätzbar. Der Mindestlohn steht europäisch als auch global im Wettbewerb. Zudem ist es schwer vorherzusagen, ob und wie die Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Geld möglicherweise ausgeben. Spargel gilt eher als Luxusgut.
Uns ist bewusst, dass Sie viel Arbeiten im Büro erledigen müssen, um allen Forderungen verschiedenster Behörden und Einrichtungen gerecht zu werden. Dazu zählt auch die amtliche Statistik. Wie schätzen Sie die Belastung durch die amtliche Statistik ein?
Wenn alle Daten vorhanden sind, stellt die Statistik keinen wirklichen Mehraufwand dar.
Nutzten Sie Ergebnisse aus Veröffentlichungen der amtlichen Statistik in Ihrem Unternehmen und wenn ja, in welcher Weise?
Wenn ich ehrlich sein soll, dann eher nein. Aus der Sicht der Landwirte handelt es sich gerade bei den Daten zu den Erträgen und damit auch zu den Erntemengen oft um geschätzte Werte, da exakte Ertragsangaben der Statistik kaum termingemäß bereitgestellt werden können. Daher sind für uns diese Zahlen nicht von so großem Interesse. Die entsprechenden Daten Ihres Statistikamtes werden vermutlich eher von Verpächtern oder Branchenfremden genutzt.
Vielen Dank für das Gespräch.
Kontakte
Dr. Sebastian Hänke
Land- und Forstwirtschaft
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Dr. Thomas Troegel
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
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Nicole Dombrowski
Fachredaktion
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